»Auschwitz fängt da an, wo einer sagt oder denkt: ES SIND JA NUR TIERE.« Theodor W. Adorno, Philosoph, Soziologe (* 11. Sept. 1903 † 06. August 1969)

Samstag, 10. Februar 2018

Das Hundemädchen Pipa

Eine Hundegeschichte aus dem „Land des Lächelns“ von Peter H. Arras :

Markttag in Südchina:

Eine kleine Familie schlenderte über den Wochenmarkt – sie hatten Ju dabei, den dreijährigen Familienstammhalter. Da kamen sie an einen Stand, der Hundebabys verkaufte. Jedes der Tierbabys steckte bis zum Hals in einem Stoffbeutel, damit sie nicht weglaufen und nicht rumtollen.

Der Korb sieht aus, als würde er lauter kleine Welpenköpfchen enthalten – eines niedlicher als das andere. Das Kleinkind Ju nötigte seine Eltern, ihm so ein Hündchen als Spielzeug zu kaufen, und da die Eltern sehr stolz auf ihren einzigen Sohn sind, gaben sie nach. Das Hündchen nannten sie Pipa, weil es ähnlich winselt wie das chinesische Seideninstrument.

Pipa fühlte sich gar nicht gut, so ganz ohne Geschwister und Artgenossen, sie vermisste ihre Mama so sehr – doch darauf nahmen die Menschen keine Rücksicht. Sofort begann der kleine Ju damit, mit Pipa wahre Belastbarkeitstests vorzunehmen. Die Eltern fanden es klasse, bestärkten ihn sogar dabei, wenn er Pipa am Schwanz zog, ihr die Beinchen verdrehte, sie ins Eck warf und alle lachten, wenn sie winselte und zappelte.

Pipa wurde trotzdem groß, überlebte die brutalen Züchtigungen, wenn sie nach dem groben Ju schnappte, weil er sie wieder quälte oder wenn sich ihre kleine Blase auf dem Teppich leerte, weil niemand mit ihr Gassi ging. Sie gab ihr Bestes, um den Erwartungen ihrer Menschen Genüge zu tun, ihnen ihre Grobheiten und Rücksichtslosigkeiten zu vergeben und sie schwänzelte für jede Zuwendung, selbst wenn sie weh tat und nur dazu diente, sich über sie, ihre „Minderwertigkeit“ und ihre Wehrlosigkeit lustig zu machen.

Als Pipa ein Jahr alt war, hatte die Familie keine Lust mehr auf sie. Sie sahen nur noch die Futterkosten, die Arbeit und das Gassi gehen, das ihnen lästig wurde. Und Ju hatte längst bessere Spielsachen bekommen. Die Mutter verkaufte Pipa für ein paar Jen an einen Hundehändler. Pipa sah die anderen Hunde in den Käfigen und freute sich. So lange hatte sie keinen Hund mehr gesehen. Sie glaubte, das nun alles besser für sie werden würde…

Brutal wurde Pipa in den Käfig gestopft, der schon voll war mit verängstigter Leidensgenossen. Ihr Pfötchen wurde beim Schließen der Käfigklappe eingeklemmt, doch das scherte die Menschen nicht. Ihr Wehklagen ging unter im Gejammere all der anderen Hunde. Mit Wucht wurde der Käfig auf die Ladefläche eines kleinen Lieferwagens geknallt, der sich in Bewegung setzte.

Pipa und die anderen Hunde wurden einem Hundeschlachter geliefert – in China ein geachteter Berufsstand. In der Seitenstraße, die voller Schaulustiger war, roch es nach Angst und nach Tod – sowas hatte Pipa zuvor noch nicht in die Nase bekommen. Sie hatte solche Angst.

Zwei Tage stand der Käfig, geschichtet über anderen, die ebenfalls mit Hunden vollgestopft waren, am Straßenrand, zwei Tage ohne Wasser und ohne Futter und Pipas Pfote eingeklemmt, schon blau angelaufen und geschwollen. Viele Leute gingen vorüber, manche sogar mit ihren Hündchen an der Leine und Pipa dachte an ihre „schöne“ Zeit als Familienhund. Pipa musste auch die ganze Zeit über mit ansehen, was mit anderen Hunden gemacht wurde. Sie sah immer weg, wenn das, was sich zutrug, zu schlimm wurde. Oft musste sie vor Erschöpfung schlafen und all das Grauen trat in den Hintergrund ihrer Wahrnehmung.

Doch dann wurde ihr Käfig heraus gezerrt. Weil Pipa ganz oben war, war sie die erste, die dran kam. Ein Mann rammte einen Fleischerhaken durch ihren Gaumen, und ihre Nase und hängte sie auf. Ihr Gewicht zog ihren Körper nach unten. Sie strampelte wild mit ihren Beinchen, doch es gab nirgends Halt. Sie schrie vor Schmerzen so laut, wie niemals zuvor – sie konnte nicht glauben, was gerade mit ihr geschah.

Dann holte der Mann den Schweißbrenner, aus dem eine blaue Flamme heraustrat. Ganz langsam und gründlich sengte er Pipas Fell ab. Er begann in ihrem Gesicht und arbeitete sich nach unten, bis alle Haare abgesengt waren. Pipa schrie und schrie und schrie, doch das interessierte niemanden – im Gegenteil. Um das Geschehen herum standen Leute, sogar Kinder, die sich amüsierten, die sogar lachten und die mit ihren Smartphones draufhielten, um die Gräueltat an Pipa auch noch zu filmen. Das Martyrium nahm einfach kein Ende – Pipa erlebte die Verbrennung ihrer Haut all die Zeit bei vollem Bewusstsein mit. Und es wollte nicht enden.

Die Männer hatten sie ja bewusst nicht betäubt oder zuvor entblutet – nein, sie achteten sogar darauf, dass Pipa bei all diesen Gräueltaten weiterlebt – denn das war Bestandteil der Zubereitung ihres Körpers zu einer Delikatesse. Pipa soll nämlich leiden – so anhaltend und lange es nur geht – denn dann schüttet ihre Nebenniere ganz viel Adrenalin aus, das sogenannte Stresshormon, das ihr Fleisch angeblich zart und schmackhaft macht – so wie es Chinesen eben lieben.


Das viele Adrenalin verhindert auch, dass Pipas Herz stehen bleibt bei all den Schmerzen und all der Panik, die sie verspürte. Nach ca. 35 Minuten ununterbrochener Folter brach Pipas Bewusstsein endlich zusammen, ihre Beinchen strampelten nicht mehr und das Jammern hörte auf, nachdem es zuvor immer leiser geworden war.

Tierliche Leben in Staaten ohne Tierschutzgesetz verlaufen und enden fast immer auf solche Weisen – nicht nur in China! Es ist die Pflicht ALLER ethisch denkenden und empathisch empfindenden Menschen, ALLES zu tun, damit diese Gräuel, die nicht nur an Hunden, sondern an allen Tieren in diesen Staaten erlaubt sind und alltäglich vollzogen werden, ein Ende finden.


Wer sich an unserem Kampf gegen Tierfolter weltweit nicht beteiligt, der macht sich mitschuldig an den unvorstellbaren, unaussprechlichen Qualen von Pipa. Da die Tierfolternationen sich seit Jahren ignorant zeigen gegenüber Protesten und Petition, bleibt uns nur noch, die Vereinten Nationen anzurufen und diese aufzufordern, Tierfolterungen weltweit zu ächten und in allen Nationen den Erlass von Tierschutzgesetzen zu erwirken sowie die strikte Ahndung von Tierfolterungen.

Bitte helfen Sie alle engagiert und ausdauernd mit, dieser historischen Petition auf https://www.change.org/p/the-united-nations-is-to-outlaw-crimes-against-humanity  zum Erfolg zu verhelfen! Bitte unterzeichnen und verbreiten Sie diese Petition überall auf der Welt – sie ist in neun Sprachen abgefasst. Danke!


Peter H. Arras

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen