»Auschwitz fängt da an, wo einer sagt oder denkt: ES SIND JA NUR TIERE.« Theodor W. Adorno, Philosoph, Soziologe (* 11. Sept. 1903 † 06. August 1969)

Mittwoch, 1. Juli 2015

Philip Wollen über die Notwendigkeit, auf Fleisch zu verzichten (Teil 2)

Fortsetzung des gestrigen Beitrags :

Wasser ist, wie sie wissen, das neue Öl. Nationen werden bald Kriege deswegen führen. Unterirdische Wasserspeicher, die sich über Millionen von Jahren hinweg aufgefüllt haben, neigen sich dem Ende zu und trocknen aus. Man braucht bis zu 50.000 Liter kostbares Trinkwasser für die Herstellung von einem Kilo Rindfleisch. 

Heutzutage leiden eine Milliarde Menschen an Hunger, 20 Millionen Menschen werden an Unterernährung sterben. Wenn der Fleischverbrauch nur um 10% verringert würde, könnten 100 Millionen Menschen mehr ernährt werden. Fleisch von der Speisekarte zu streichen, würde den Hungertod für immer Vergangenheit sein lassen.

Wenn jeder Mensch sich wie die Menschen in den westlichen Industrieländern ernähren würde, bräuchten wir zwei Planeten, um uns zu ernähren. Aber wir haben nur einen, und der geht gerade zugrunde. Die Treibhausgasemissionen aus der Tierhaltung sind um 50% höher als die der gesamten Transportbranche, inklusive aller Autos, Züge, Busse, Schiffe, Lkw´s , Anhänger.... alles.

Wenn ich um die Welt reise, sehe ich, wie arme Länder ihr Getreide an den Westen verkaufen, während ihre eigenen Kinder in ihren Armen verhungern. Und der Westen verfüttert es an "Nutztiere", nur damit wir ein Steak essen können? Bin ich der Einzige der sieht, dass das ein Verbrechen ist? Glauben Sie mir, jedes Stück Fleisch, das wir essen, ist ein Schlag in das verweinte Gesicht eines hungrigen Kindes. Wenn ich ihm in die Augen sehe, schweige ich dann etwa?

Die Erde kann genug Nahrung produzieren um die Bedürfnisse aller Menschen, nicht jedoch die Gier aller Menschen zu befriedigen. Wir stehen vor dem perfekten Sturm.

Wenn irgendeine Nation Waffen entwickeln würde, die eine solche Verwüstung auf dem Planeten anrichten könnten, würden wir sie mit einem präventiven Militärschlag zurück in die Bronzezeit bombardieren. Doch es handelt sich hier nicht um einen Schurkenstaat, sondern um eine Industrie. Die gute Nachricht ist: Wir müssen sie nicht bombardieren. Wir können einfach aufhören, sie zu kaufen.

George Bush lag also falsch. Die Achse des Bösen verläuft nicht durch den Irak, den Iran und Nordkorea.... sondern sie zieht sich durch unsere Esstische. Die Massenvernichtsungswaffen sind unsere Messer und unsere Gabeln.

Unser Vorschlag ist das Schweizer Taschenmesser der Zukunft. Es löst unsere Umwelt - Wasser und Gesundheitsprobleme und beendet Grausamkeit für immer. Die Steinzeit endete nicht, weil uns Menschen die Steine ausgingen. Und diese grausame, widerliche Industrie wird enden, wenn uns keine Ausreden mehr einfallen.

Fleisch ist wie die 1 oder 2 Cent Münzen. Es kostet mehr sie herzustellen, als sie wert sind. Und ich komme vom Land. Landwirte sind diejenigen, die am meisten zu gewinnen haben. Die Landwirtschaft wird nicht aufhören zu existieren, sie wird boomen. Nur die Produktlinie wird sich ändern. Die Landwirte werden so viel Geld verdienen, sie werden sich nichtmal mehr die Mühe machen, es zu zählen. 

Und ich werde der Erste sein, der ihnen applaudieren wird. Regierungen werden uns lieben, neue Industrien werden entstehen und gedeihen. Krankenkassenbeiträge sinken, Wartelisten für Behandlungen in Krankenhäusern werden verschwinden. Verdammt, wir wären so gesund, wir müssten jemanden erschiessen, damit überhaupt ein neuer Friedhof angelegt werden müsste.

Heute Abend habe ich zwei Herausforderungen für die Oppostion: Fleisch verursacht eine Vielzahl von Krebsarten und Herzkrankheiten. Nennen sie mir eine Krankheit, die durch vegetarische Ernährung verursacht wird.

Und zweitens: Ich finanziere die Earthlings-Trilogie. Wenn die Opposition sich ihrer Sache so sicher ist, fordere ich sie auf, eine Kopie der DVD "Earthlings" an alle ihre Kollegen und Kunden zu senden. Na los, trauen sie sich.

Tiere sind nicht nur eine andere Spezies, sie sind andere Nationen und wir töten sie auf unsere eigene Gefahr hin. Die Karte des Friedens wird auf der Speisekarte gezeichnet. Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg, sondern die Anwesenheit von Gerechtigkeit. Gerechtigkeit aber muss Rasse, Hautfarbe, Religion oder Spezies gegenüber blind sein. 

Wenn sie nicht blind ist, wird sie zu einer Waffe des Terrors. Und heute Abend gibt es unvorstellbaren Terror in diesen entsetzlichen Guantanamos, die wir Tierfabriken und Schlachthöfe nennen. Glauben sie mir, wenn die Mauern der Schlachthöfe aus Glas wären, würden wir diese Debatte heute abend nicht führen.

Sehen Sie, ich glaube, eine andere Welt ist möglich. Und in einer ruhigen Nacht kann ich sie atmen hören. Lasst uns Tiere von der Speisekarte streichen und aus diesen Folterkammern holen.

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